Autor: Erika Mitterer (Österreich)
Regie: Natascha Dubs
Künstler: Aljona Pawlowa, Herald Szyszkowitz
Jahrgang: 2019
Aufführung in russischer Sprache
Die Zeit schleift historische Ereignisse und Fakten auf.
Was einst offensichtlich und unveränderlich schien, stellt heute Fragen und bringt eine Menge der Interpretationen. Deshalb ist es so wichtig, durch Jahrzehnte die Stimme von Zeitzeugen und Teilnehmern historischer Ereignisse zu hören.
Die Autorin des Stücks, Erika Mitterer, erzählt eine unglaublich freundliche und berührende Geschichte (fast autobiografisch) einer Familie, die in einen Kreis von Ereignissen und Problemen geraten ist.
Der Zeitraum des Stückes ist die Nachkriegszeit der fünfziger Jahre. Aber die Fragen, die die Helden lösen, sind gleich auch für die Menschen im 21. Jahrhundert. Wie geht man mit Trauma und Einsamkeit um? Wo finde ich Unterstützung im Zeitalter des globalen politischen und sozialen Wandels? Warum ist es für Vertreter verschiedener Generationen so schwierig, eine gemeinsame Sprache zu finden?
Das Schaufenster des Kiosks, in dem die Hauptfigur wohnt - alt, staubig, mit unnötigem Müll belegt – ist ein Symbol für die Wahrnehmung des Lebens, einen Blick auf die Vergangenheit und die Gegenwart. Die Helden müssen sich durch die Schichten von Zeit und Schmerz sehen, hören und verstehen. Um weiter zu leben, indem man den wichtigsten Wert mit sich in die Zukunft bringt – menschliche Beziehungen und Liebe.